Bedingt planbar – Städtebau in Deutschland und Europa

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Kennzeichnend für die aktuelle Stadtentwicklung und den Städtebau sind widersprüchliche Dynamiken der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Europa, nicht nur in Großstädten und Metropolen. Wie kann Planung in einem offenen System dabei zur Chance werden? Ausgehend von einer anderen Haltung der planungsbeteiligten Akteure war unter anderem folgende Frage leitgebend: wie lassen sich Stadtentwicklung und Städtebau in einem offenen System planen?
Die Anforderungen an städtebauliche Planungen sind vielschichtig, die planerische Steuerbarkeit nach Baugesetzbuch trifft auf vielfältige nicht planbare Unwägbarkeiten. Städtebau ist im Prozess aufgrund der vielen nicht beeinflussbaren globalen, aber auch lokalen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Einflüsse nicht als „linearer Prozess“ planbar. Städtebau entsteht kooperativ, prozessorientiert, informelle Instrumente sind ein wichtiger Nährboden. Im Sinne der lernenden Planung entsteht das gebaute städtebauliche Produkt im Prozess. Es etablieren sich iterative Planungsprozesse. Basis ist eine strategische Planung im Dialog. Bedingte Planbarkeit, Komplexität und begrenzte Ressourcen können als Chance begriffen werden, situativ zu agieren, Optionen zu ermöglichen und dynamische Einflussfaktoren als Bestandteil des Prozesses verstehen zu lernen.