Vergessen in der Stadt – Stadtgestaltung von und für Menschen mit Demenz

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Es gibt wenig Forschung an der Schnittstelle zwischen den gestalterischen Disziplinen, Pflege- und Sozialwissenschaften, die die Teilhabe-Dimension im Hinblick auf einen quartiersbezogenen Ansatz untersucht. Vertiefende Untersuchungen auf der städtebaulichen Ebene des inklusiven Quartiers, die dazu beitragen, ein möglichst langes selbständiges Leben im Quartier zu ermöglichen, fehlen bisher.

Im Lehrforschungsprojekt ging es um weit mehr als nur Barrierefreiheit, um neue Dimensionen und gemeinsame Aufgaben, die nur mit interdisziplinären Allianzen zu lösen sind. Schlüsselbegriffe sind die Normalität von Alltag, Wohnen und Teilhabe in Verbindung mit den Möglichkeiten der Selbstbestimmung. Vor dem Hintergrund eines integrierten Planungsverständnisses sind Stichworte dazu: ein alters- und demenzgerechtes Wohnumfeld, angepasste Wohnformen, neue Unterstützungsangebote auch für Angehörige, Möglichkeiten für Aktivitäten, Nachbarschaft, Treffpunkte, Freiräume, Infrastruktur, Dienstleistungen und kulturelle Angebote.
Das Projekt ist außerdem Baustein einer stärkeren Bewusstseinsbildung, zu der die Erkenntnisse aus einer offenen Wissenschaft beitragen. Dafür wurden Netzwerke formiert und Expertenhearings durchgeführt, die dabei helfen, städtebauliche und gestalterische Ansatzpunkte für die Herausforderungen des demografischen Wandels in Verbindung mit Demenz zu finden. Ein forschungsleitender Anspruch war es, Menschen mit Demenz als Experten ihrer eigenen Lebenswelt und als zivilgesellschaftliche Akteure anzuerkennen.