Minimalwohnen, Nachbarschaft und Denkmalschutz

0/0

Projektdaten

Zeitraum: 2014-2015
Ort: Kommune Schifflange, Cité Emile Mayrisch
Auftraggeber: Kommune Schifflange, Luxemburg
Beteiligte:
Susanne Dürr Markus Weismann_UMnet

Die Gemeinde Schifflange und die Denkmalschutzbehörde stellten sich gemeinsam die Frage nach der Zukunft der heute privatisierten und denkmalgeschützten Cité Emile Mayrisch. Verschiedene Wellen von Einwanderern fanden hier die Möglichkeit, in Luxembourg anzukommen und später auch Besitz zu erwerben. Die Bewohnerschaft ist inzwischen international und meist jung, der bauliche Zustand der Hauszeilen spiegelt Zeit und Vielfalt wieder. Back-to Back-Minimalhäuser - privatrechtlich stark an die Nachbarschaft gebunden - öffnen sich winkelförmig zum Straßenraum und zur gegenüberliegenden Hauszeile. Die kleinen Höfe vor den Häusern wie die Freiräume sind von PWKs blockiert, Kinder spielen dazwischen.  

Als Vorbereitung zu weiterführenden Verkehrsplanungen und einer Aktualisierung des Bebauungsplans sollten grundlegende Fragen zur Rolle der Siedlung im städtischen Gesamtkontext geklärt werden. Ziel war es, einerseits das Ensemble und die Gebäudestrukturen zu stärken, andererseits die Häuser an die heutigen Anforderungen von Nutzbarkeit und Wohnqualität anzupassen.

Im Rahmen zweier Zukunftswerkstätten wurden neben der Politik und der Verwaltung die Bewohner der Siedlung in den Masterplanprozess eingebunden – in vier Sprachen wurde übersetzt. Ausgehend von baulichen Eingriffen an den Gebäuden kristallisierte sich die besondere Bedeutung der Freiraum- und Erschließungsstruktur heraus. Gemeinsam mit den BewohnerInnen wurden untergenutzte Verkehrs- und Restflächen ermittelt, mit wohnraumergänzenden Funktionen belegt und konkrete Ideen zu deren Umsetzung und Gestaltung entwickelt.