Projektdaten
Gegenstand des Forschungsprojektes waren Geschosswohnungsbauquartiere, die in den 1950er bis 1970er Jahren entstanden sind. Im Fokus stehen nicht die typischen Großwohnsiedlungen mit ihren spezifischen, vielfach untersuchten Problemlagen, sondern die zahlreichen „unauffälligen“ Quartiere in Ost- und Westdeutschland – das Erbe aus den drei Nachkriegsjahrzehnten. Es geht um die kleinen, zusammenhängend geplanten Wohngebiete, die meist keinen Eigennamen haben und eher unscheinbar im Stadtgrundriss liegen. Im Rahmen der geförderten Stadterneuerung werden bundesweit seit Jahren mit erheblichen Finanzmitteln viele größere Siedlungen der Nachkriegsjahrzehnte stabilisiert und aufgewertet, um die im Laufe der Zeit entstandenen Probleme zu entschärfen. Da aber nicht alle Wohngebiete in die Städtebauförderung aufgenommen werden können, fokussiert das Forschungsprojekt diejenigen Quartiere, bei denen eine Förderung aus verschiedenen Gründen nicht zu erwarten ist, die aber dennoch einer intensiveren Beschäftigung und Auseinandersetzung bedürfen.
Der Schwerpunkt lag auf Wohnquartieren im preiswerten bzw. mittleren Mietwohnungssegment, bei denen langfristig von zunehmenden Problemen hinsichtlich der Nachfrage(gerechtigkeit) ausgegangen werden kann. Gemessen an heutigen Standards weisen die Wohnquartiere der 1950er bis 1970er Jahre Defizite auf. Daher besteht die Gefahr, dass sie in entspannten Wohnungsmärkten an Akzeptanz und Bedeutung als Wohnstandorte verlieren. Umso wichtiger ist somit die Frage nach präventiven Handlungsmöglichkeiten und Strategien, die geeignet sind, um die Quartiere langfristig bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.