Projektdaten
Im ehemaligen Güterbahnhof in Tübingen baute die Baugemeinschaft „33/33/33 Tübingen for starter“ ein Stadthaus mit 18 unterschiedlichen Wohnungen. Das besondere des Wohnprojekts war die kleinteilige Durchmischung innerhalb des Hauses. Es sollte das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Milieus, ökonomischer Möglichkeiten, wohnkultureller Vorstellungen und ethnischer Zugehörigkeiten ermöglichen. Deshalb wurde als explizites Ziel eine soziale Mischung in fast alle Stockwerke formuliert. Es war aber auch eine bewusste Entscheidung keine Sozialwohnung oder Wohnung für Geflüchtete im Erdgeschoss anzusiedeln. Der Name der Baugemeinschaft verweist auf drei soziale Hauptgruppen: zunächst Wohnraum für Menschen mit gutem Einkommen, dann mittlere Einkommensbezieher und schließlich sozial orientierter Wohnraum. Dieser sozialorientierte Wohnraum richtet sich an Menschen mit niedrigem Einkommen (fünf Sozialwohnungen) sowie eine Wohngemeinschaft für geflüchtete unbegleitete minderjährige Mädchen, eine weitere WG für Geflüchtete und eine Wohnung für eine geflüchtete Familie. Träger der Wohngemeinschaft sind die Martin-Bonhoeffer-Häuser.
Das Modell der Finanzierung und Sozialausgleichs beruht auf einem differenzierten Bonus-Malus-System, das die soziale Situation der Bewohner und die Lage der Wohnung im Haus berücksichtigt. So gibt es zunächst die übliche Geschossstaffelung, dann eine Lagebewertung (Südseite, Güterbahnhofseite) sowie ein Sozialtransfer für den sozialorientierten Wohnraum. Um gerade auch Menschen mit begrenztem Einkommen eine Wohneigentumsbildung zu ermöglichen, wurde nochmals innerhalb der mittleren Einkommensgruppe mit einem Bonus-Malus-System differenziert (Schwelle Z15 Darlehn).
Jede Etagen-Wohnung erhält einen Wintergarten, ein Balkon und einen „Pflanzbalkon“ zur „Fassadenbegrünung“. Aus Kostengründen wurde auf einen Gemeinschaftsraum oder gemeinsame Dachterrasse verzichtet. Das Haus ist hochwertig und nachhaltig gebaut.